Chinesisches Neujahr 2021
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Chinesisches Neujahr 2021 |  Im Zeichen des Ochsen

Am 12. Februar 2021 beginnt für mehrere Milliarden Menschen das chinesische Neujahrs- oder Frühlingsfest. Auf das Jahr der Ratte folgt das Jahr des Ochsen oder Büffels. Nicht nur in China, sondern auch in zahlreichen anderen Ländern Ost- und Südostasiens zählt das Neujahrs- oder Frühlingsfest zu den wichtigsten Feiertagen des Jahres.

Besondere Aufmerksamkeit erhält das chinesische Neujahr 2021 aber vor allem wegen der anhaltenden Corona-Pandemie. Ein Jahr nach Ausbruch von COVID-19 läuft der Alltag in China zwar wieder weitgehend normal, doch auch in diesem Jahr müssen die Menschen mit vielen Einschränkungen rechnen.

Wann beginnt das neue Jahr in China?

Das chinesische Neujahr markiert den Wechsel eines Mondjahres in das nächste und fällt immer auf den ersten Tag des ersten Monats im chinesischen Mondkalender. Der genaue Termin richtet sich nach dem ersten Neumond zwischen dem 21. Januar und dem 21. Februar. Aus diesem Grund fällt das chinesische Neujahr jedes Jahr auf unterschiedliche Tage. In diesem Jahr auf Freitag, den 12. Februar.

 

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15 Tage dauern die Feierlichkeiten zum Jahreswechsel an und enden traditionellerweise mit dem Laternenfest, das in diesem Jahr am 26. Februar stattfindet.

Wie wird das chinesische Neujahrsfest gefeiert?

Der Jahreswechsel wird in China in der Regel mit zahlreichen Bräuchen und Traditionen verbunden. Die Vorbereitungen für das Neujahrsfest finden meist schon Tage vorher statt. So reinigt man zum Beispiel sein Zuhause, um es von Altlasten und schlechten Dingen aus dem Vorjahr zu befreien.

Traditionell werden die Häuser der Chinesen zum Jahreswechsel rot geschmückt und dekoriert. Farbenfrohe Laternen und goldene Glückszeichen säumen die Straßen. Rot und Gold sind die chinesischen Glücksfarben. Besonders zum Neujahr sollen sie böse Dämonen in die Flucht treiben. Metropolen wie u.a. Shanghai und Peking verwandeln sich zum Neujahr in ein buntes Lichtermeer.

 

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Der Jahreswechsel wird in China mehrtätig mit der Familie gefeiert. Man isst gemeinsam, vielerorts zieht man sich festlich an, man ehrt die Verstorbenen und überreicht einander rot verpackte Geldgeschenke (sogenannte Hongbao).

Auch ein Besuch im Tempel gehört zum Jahreswechsel dazu. Dort betet man für Glück und zündet Räucherstäbchen. In der Neujahrsnacht öffnet man vielerorts Fenster und Türen, um das Glück hineinzulassen.

Begleitet wird das Neujahr zudem auch mit traditionellen Drachen- und Löwentänzen. Diese kann man in zahlreichen Neujahrsparaden bewundern. Auch außerhalb Chinas ist diese Tradition bekannt. So gehört die alljährliche Neujahrsparade in San Francisco zu den größten und ältesten Feierlichkeiten außerhalb Asiens.

Das sogenannte Laternenfest am letzten, dem fünfzehnten Tag des chinesischen Neujahrsfestes markiert den Höhepunkt und das Ende der Feierlichkeiten. Zum Laternenfest zünden die Menschen Kerzen und Papierlaternen.

Was die Art und Weise betrifft, wie man das chinesische Frühlingsfest feiert und welche Volksbräuche zum Vorschein kommen, ist auch lokal bedingt. Regionale Abweichungen sind selbstverständlich.

Das Jahr des Ochsen: Das steckt hinter dem chinesischen Tierkreiszeichen

Vom Jahr des Ochsen versprechen sich Millionen Menschen eine gute Ernte, mehr Wohlstand und Glück. Im Allgemeinem gilt der Ochse als Symbol der Zuversicht. Dem Ochsen werden positive Eigenschaften wie Fleiß und Ehrlichkeit zugeschrieben. Im Jahr des Ochsen sind Verantwortungsgefühl, Pflichtbewusstsein und Disziplin gefragt. Besonders in Zeiten der Corona-Pandemie glaubt man, dass diese Eigenschaften nötig sind, um die weltweite Corona-Krise zu meistern. Nur mit Ausdauer, Gewissenhaftigkeit und Ehrlichkeit lässt sich der Karren aus dem Dreck ziehen. Dass die harte Arbeit und die Mühen sich am Ende auszahlen werden, ist besonders in schwierigen Zeiten wie diesen, ein Hoffnungsschimmer und Grund, dem Neujahr positiv entgegenzusehen.

 

 

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Das chinesische Neujahrsfest in Zeiten von Corona

Zwar hat China im Kampf gegen das Corona-Virus schnell Erfolge erzielt, jedoch bleibt die Lage im Land weiter angespannt. Viele Regionen haben die traditionellen Tempelfeste, Paraden und Neujahrsmärkte bereits abgesagt. Einzelne Gemeinden wurden wegen neuen Corona-Infektionen sogar für den Verkehr abgeriegelt. So verkündete die Zentralregierung am 20. Januar 2021, man solle in diesem Jahr auf unnötige Reisen verzichten. Wer dennoch reisen möchte, auf den warten viele Auflagen, teure Flug- und Bahntickets, sowie Qurantänemaßnahmen. Zu groß die Angst, dass mögliche Infektionen auftreten und sich flächendeckend verbreiten.

Die weltweit größte Völkerwanderung bleibt aus

Die 40-tägige Reisezeit rund um die Neujahrsfeiertage, gilt normalerweise als die weltweit größte Völkerwanderung. Vor allem für die über 200 Millionen Wanderarbeiter ist dieser Zeitraum oft die einzige Möglichkeit, in ihre Heimatregionen zurückzukehren und ihre Familien wiederzusehen.

In diesem Jahr werden die Meisten von ihnen diese Tradition aufgeben und stattdessen in den großen Städten und Produktionszentren verweilen müssen. Aus Angst vor einem Wiederaufflammen des Coronavirus haben die lokalen Behörden ihre Bemühungen verstärkt, die Arbeiter von ihrer Heimkehr über die Feiertage abzuhalten. Dafür wurden strenge Maßnahmen zu Tests und obligatorischer Quarantäne erlassen. Sogar finanzielle Anreize sind Teil dieses Plans.

Chinesisches Neujahr 2021
© Flickr | Tomoaki Inaba (CC BY-SA 2.0)

Es wird erwartet, dass über 75% der ca. 280 Millionen Wanderarbeiter in China während des Neujahrs an Ort und Stelle bleiben werden. Dies ergab eine Umfrage unter Wanderarbeitern in etwa 500 Unternehmen, die von der Chinese Association of Labour Science, dem Beraterbüro des Staatsrats und der Nachrichtenagentur Xinhua durchgeführt wurde.

Laut Angaben der South China Morrning Post werden über 100 Millionen nicht an der sogenannten “Völkerwanderung über das Neujahr” teilnehmen – das entspricht einem Rückgang von ca. 60%.

Infos zum chinesischen Neujahr in der Fashion-Industrie findet ihr hier