Frühling 2020 – die Welt, wie wir sie kennen steht fast still. Die Corona-Pandemie zwingt uns Menschen zum Time Out. Die Fotografin Zhong Lin aus Malaysia aber nutzt die neu gewonnene Zeit für ein außergewöhnliches Projekt. Sie stellt sich der kreativen Herausforderung, jeden Tag ein neues Bild zu machen – 365 Tage lang.
Vor der Corona-Krise führte Zhong Lin ein hektisches Leben als vielbeschäftigte Fotografin. Sie reiste um die Welt und fotografierte für namhafte Publikationen wie u.a. die britische Vogue, Vanity Fair, Nylon und W Korea. Mit ihren sinnlichen und teils surrealen Bildern hat die Künstlerin nicht nur in der Fashion-Industrie auf sich aufmerksam gemacht.
Doch das Corona-Virus und die damit einhergehenden Ausgangsbeschränkungen zwangen auch Zhong Lin zu einer Zwangspause. Als die Pandemie ihren Verlauf nahm, saß die Fotografin aus Malaysia zunächst auf der Insel Taiwan fest. Doch auch in ungewissen Zeiten macht die Not erfinderisch und Zhong Lin beschloss kurzerhand, 365 Tage lang jeden Tag ein Originalbild zu fotografieren und es auf Instagram zu veröffentlichen.
Für die Fotografin war Taiwan ein idealer Ort für den Start ihres Projekts. Wie sie im Interview mit CNN verrät, konnten Menschen auf der Insel weiterhin nach draußen gehen, im Inland reisen und ihren Alltag weitgehend normal gestalten – wenn auch mit mehr Vorsicht. Im kleinen Inselstaat Taiwan blieb die Zahl der Corona-Infektionen äußerst gering, was auf verschiedene Faktoren zurückzuführen ist (mehr dazu erfahrt ihr hier).
Project 365 – Die 365-Tage-Challenge
Für die Bilder des sogenannten Project 365 schießt Zhong Lin jeden Tag ein neues Bild und lädt es anschließend auf Instagram hoch. Keines der Bilder stammt aus ihrem Archiv. Für die Fotografin eine künstlerische Herausforderung und doch profitiert sie von dieser Erfahrung. Das Projekt zwingt sie, ihre Einstellung zu unterschiedlichen Dingen zu überdenken und zu ändern. Die Auseinandersetzung mit neuen Blickwinkeln und Einstellungen verbessert entsprechend ihre praktischen Fähigkeiten.
Für ihre Serie experimentiert Zhong Lin mit Farbpaletten in Photoshop, um verschiedene Effekte und Ergebnisse zu erzielen. Das bisherige Resultat der noch immer fortlaufenden Serie ist ein visuell unglaubliches und umfangreiches Werk.
Poetisch und nahezu surreal – Die intimen Porträts der Fotografin aus Malaysia
Die sinnlichen und poetischen Porträts der Künstlerin verbinden häufig Elemente aus Natur und Surrealismus. Blumen ranken aus den Gesichtern ihrer Motive, während Stoffe um ihre Körper zu schweben scheinen. Der ausgeprägte Umgang und die Gegenüberstellung von leuchtenden Farben wie Rot, Blau oder Orange sind ein wiederkehrendes Thema in den Fotografien von Zhong Lin. Dieses subtile und doch kraftvolle Farbspiel kann mitunter auf Lin’s Leidenschaft für die ostasiatische Kinematographie, aber auch für die chinesische Oper zurückzuführen sein.
Kinematographie als Inspirationsquelle
Filme sind eine besonders wichtige Inspirationsquelle für die Fotografin aus Malaysia. Sie beeinflussen ihre Visualität und Ästhetik. Im Interview mit Dazed offenbart sie, dass sie filmische Effekte schon immer faszinierten und dass das Medium der Fotografie eine Möglichkeit sei, deren Schönheit und Faszination visuell darzustellen.
Bis zum Januar 2021 hat Lin bereits über 270 Porträts aufgenommen. Anbei eine kleine Auswahl ihrer Fotografien. Project 365 wird noch bis in den April 2021 andauern und wer keins der Bilder verpassen möchte, der sollte der Künstlerin auf Instagram folgen.
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Zhong Lin
Instagram: @zhonglin_