Yellow Fever - Pyra's Hymne gegen die Fetischisierung asiatischer Frauen
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‘Yellow Fever’ von Pyra – Die Hymne gegen die Fetischisierung asiatischer Frauen

"Ich bin nicht dein Fetisch"

Für ihre neueste Single Yellow Fever hat sich die visionäre Pop-Künstlerin Pyra aus Thailand mit den Rapperinnen Ramengvrl aus Indonesien und Yayoi Daimon aus Japan zusammengetan. Herausgekommen ist eine ermächtigende Hymne gegen die Fetischisierung asiatischer Frauen. Auch das dazugehörige Video enthält eine wichtige Botschaft, die heute aktueller ist denn je.

Seit Ausbruch der Corona-Pandemie 2020 sind die Angriffe auf Asiaten und asiatischstämmige Menschen weltweit immer weiter angestiegen. Ein Amoklauf in insgesamt 3 asiatischen Massagesalons in der US-amerikanischen Stadt Atlanta am 16. März 2021 war der vorläufige Höhepunkt. Bei dem Attentat wurden acht Menschen getötet, sechs davon waren Frauen asiatischer Abstammung. Die US-Behörden haben Berichte zurückgewiesen, wonach die Handlungen des Täters rassistisch motiviert waren. Stattdessen sei die Tat auf die Sexsucht des Täters zurückzuführen. Dabei wird verleugnet, dass die Exotisierung asiatischer Menschen, besonders asiatischer Frauen, rassistisch ist.

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Yellow Fever – die Fetischisierung asiatischer Frauen

Bei dem Begriff Yellow Fever überschneiden sich Rassismus und Sexismus. Der Begriff basiert auf dem Bild der (sexuell) unterwürfigen asiatischen Frau. Die Fremddarstellung asiatisch gelesener Menschen hat eine lange Tradition und wird bis heute häufig in den Medien und der Popkultur reproduziert. So werden asiatisch gelesene Frauen sexualisiert, exotisiert und infantilisiert. Männer dagegen desexualisiert und feminisiert.

Dies sind Themen, die in der populären Musik selten angesprochen werden. Die thailändische Sängerin Pyra möchte das nicht mehr hinnehmen. Den Song Yellow Fever schrieb sie als Reaktion auf die Frage eines männlichen Touristen, ob sie ein Ladyboy sei. „Selbst wenn ich ein Ladyboy bin, sollte man das respektieren”, so Pyra in einem Interview. Mit ihrer Musik möchte sie dazu beitragen, etwas zu verändern und insbesondere asiatische Frauen zu stärken.

Yellow Fever - Pyra's Hymne gegen die Fetischisierung asiatischer Frauen
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Mit dystopischem Pop aus Thailand gegen Stereotypen

Seit ihrem Debüt im Jahr 2016 hat Pyra weltweit Wellen geschlagen. Die 28-jährige Sängerin schreckt nicht davor zurück, in ihrer Musik auch schwierige Themen zu behandeln. So thematisiert sie in ihren Songs u.a. soziale Gerechtigkeit, den Klimawandel, Feminismus, mentale Gesundheit und Spiritualität. Dabei nutzt Pyra ihr einzigartiges Genre des dystopischen Pops und vermischt diesen mit Hip-Hop und alternativen Klängen mit einem Hauch asiatischem Einfluss. Ihr Antrieb ist es, Kunst zu schaffen, die zum Nachdenken anregt und die Fähigkeit hat, einen positiven sozialen Wandel voranzutreiben.

Pyras letzte Solo-Single Bangkok, wurde im Oktober 2020 veröffentlicht. Der Song ist thailändischen politischen Aktivist*innen gewidmet, die starben oder vermisst wurden, während sie “für die Sache der Freiheit und Demokratie im Königreich Thailand” kämpften.

Gemeinsam mit Yayoi Daimon aus Japan und Ramengvrl aus Indonesien – beides respektive Rapperinnen in ihren Heimatländern- nutzt Pyra Yellow Fever als mutigen Aufruf, um die kreative Kraft asiatischer Frauen zu beleuchten. Des Weiteren wollen die drei asiatischen Künstlerinnen Probleme anzusprechen, mit denen Asiatinnen auf der ganzen Welt konfrontiert sind. Der Song berührt Themen wie veraltete Geschlechterrollen, Rassenblindheit und kulturelle Aneignung.

Asiatische Frauen sind kein Fetisch

So prangert das Trio mit einer ordentlichen Prise schwarzem Humor die ekelhafte Art und Weise an, wie Männer asiatische Frauen fetischisieren. “Ich bin nicht euer Fetisch / Nicht eure Trophäe / Nicht eure Muse / Muay Thai auf euch bösen Jungs, Baby ich mache kein Kungfu”, rappt Pyra.

Manche Männer reisen nach Thailand, um ein Happy End in Soi Cowboy zu finden. Andere Männer reisen nach Tokio in der Hoffnung, in einem Shinjuku-Liebeshotel mit japanischen Mädchen zu landen, die sie auf Pornhub gesehen haben. Doch das erste, was sie zu einheimischen Mädchen sagen, ist “Ni Hao”.

Mit der Rapperinnen Ramengvrl aus Indonesien und Yayoi Daimon aus Japan, hat sich Pyra bewusst echte Powerfrauen als feature-Gäste ausgesucht. Die indonesische Rapperin Ramengvrl ist frech und freimütig. Yayoi Daimon ist eine selbsternannte asiatische Feministin. Sie schreibt seit Jahren Musik über Feminismus und die Stärkung von Frauen. “Wir passen nicht in die stereotype asiatische weibliche Form, dieses ‘unterwürfige’ Schätzchen zu sein.” Der Song ist wie ein symbolischer Arschtritt.

“Die Leute müssen ihre stereotypen Bilder, die sie in ihren Köpfen haben, auffrischen”, fordert sie. Pyra’s Aufruf an alle Frauen da draußen: „Veränderung kommt niemals, wenn du dich zurücklehnst und darauf wartest. Veränderung geht von dir aus.“

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